Hier betreibe ich den Blog, auf dem ich alle schriftlichen Dokumente sammle, die in der Recherche zusammenkommen!
At jimdo I write a blog collecting all the written documents that emerge from the research.
Deutsch weiter unten!
These considerations emerged mainly from the work with vocal ecotism. This is why I share them on this blog.
Artistic research in the wounded world?
In my understanding, the idea of artistic research is based on the fact that art is an original form of knowledge which, although it does not exist independently of other forms such as science and everyday life, is different from them in important respects. In particular, the relationship between theory and practice is different: art is based more on theory than everyday experience and practice plays a more important role in art than in the sciences.
On this basis, I see artistic research as a system of enquiry that is oriented towards four different focuses. They are closely related to each other.
1. Artistic research uses artistic practices to address its questions.
2. Artistic research develops its own artistic practices that arise from the posed questions.
3. Artistic research aims to explore non-artistic questions (of a political, social, ecological nature, etc.) by means of art.
4. Artistic research develops new strategies for art that are required by the socio-political situation of the current time.
I have worked in all four areas and have always taken the artistic research from the starting point of the logic of the human voice. This logic can be transferred to other artistic fields. The voice, together with rhythm, is at the beginning of every musical tradition and is also closely connected to the physical condition of humans, which can be expressed in a special way in dance, for example. In the future, I want to continue building the programme of artistic research on the logic of the voice based on the principles listed above and to explore the possibilities of vocal art for the wounded world (vocal ecotism). The principles guide the practical work in the following directions:
On point 1: The means of exploring the voice, as developed in my approach to stimmfeld, can be used to develop a very special culture of listening – to myself and to others – that has an exploratory character.
On point 2: The current situation of the arts and the world in general gives rise to the task of questioning the conventional formats in which performing arts are presented and of searching for new forms.
On point 3: The aim of artistic research is to raise and strengthen awareness of the fact that artistic practice is situated in the socio-political context of the time and that this context has an impact on the form of artistic activities.
On point 4: Art is always born of the time in which it is created. Artistic research focuses on this connection and seeks answers from art to the crises of our time.
Diese Überlegungen sind weitgehend aus der Arbeit mit vocal ecotism hervorgegangen und deshalb poste ich sie hier auf dem Blog - natürlich als Gesprächsangebot!
Künstlerische Forschung in der versehrten Welt?
Nach meinem Verständnis basiert die Idee der künstlerischen Forschung auf dem Umstand, dass die Kunst eine eigenständige Erkenntnisform darstellt, die zwar nicht unabhängig von anderen Formen wie Wissenschaft und Alltag existiert, aber von diesen in wichtigen Hinsichten verschieden ist. Insbesondere ist das Verhältnis von Theorie und Praxis anders: Kunst beruht mehr auf Theorie als die Alltagserfahrung und die Praxis spielt in der Kunst eine wichtigere Rolle als in den Wissenschaften.
Dies vorausgesetzt sehe ich die künstlerische Forschung als ein System von Recherchen, die sich an vier verschiedenen Schwerpunkten orientiert. Sie stehen in einem engen Zusammenhang zueinander.
1. Künstlerische Forschung nutzt Praktiken der Kunst, um ihre Fragen zu bearbeiten.
2. Künstlerische Forschung entwickelt eigene Praktiken der Kunst, die sich aus den gestellten Fragen ergeben.
3. Künstlerische Forschung zielt darauf, nicht-künstlerische Fragen (politischer, gesellschaftlicher, ökologischer Art etc.) mit den Mitteln der Kunst zu ergründen.
4. Künstlerische Forschung entwickelt neue Strategien der Kunst, die aufgrund der gesellschaftspolitischen Situation der jeweiligen Gegenwart erforderlich werden.
In allen vier Bereichen habe ich gearbeitet und dabei die künstlerischen Erforschungen immer vom Startpunkt einer Logik der menschlichen Stimme aus begonnen. Diese Logik lässt sich in andere künstlerische Bereiche übertragen. So steht die Stimme gemeinsam mit Rhythmus am Anfang jeder musikalischen Tradition und hat zugleich eine enge Verbindung zur körperlichen Verfasstheit des Menschen, die sich etwa im Tanz auf spezielle Weise ausdrücken kann. Vor diesem Hintergrund möchte ich auch in Zukunft das Programm der künstlerischen Forschung von der Logik der Stimme aus auf den oben aufgeführten Grundsätzen aufbauen und nach den Möglichkeiten einer Stimmkunst in der versehrten Welt (vocal ecotism) fragen. Die Grundsätze führen die praktische Arbeit in folgende Richtungen:
Zu 1.: Mit den Mitteln der Stimmerkundung, wie sie in meinem Ansatz von stimmfeld entwickelt wurden, kann eine ganz spezielle Kultur des Hörens – auf mich selbst und auf andere – entfaltet werden, die einen forschenden Charakter hat.
Zu 2.: Aus der gegenwärtigen Situation der Künste und der Welt im Allgemeinen ergibt sich die Aufgabe, die herkömmlichen Formate der Präsentation von darstellender Kunst zu hinterfragen und nach neuen Formen zu suchen.
Zu 3.: Das Angebot künstlerischer Forschung zielt darauf ab, ein Bewusstsein dafür zu wecken und zu stärken, dass die künstlerische Praxis im gesellschaftspolitischen Kontext der Zeit steht und dieser Kontext Auswirkungen auf die Form der künstlerischen Aktivitäten hat.
Zu 4.: Kunst wird immer aus der Zeit geboren, in der sie entsteht. Künstlerische Forschung stellt diesen Zusammenhang ins Zentrum und sucht nach den Antworten der Kunst auf die Krisen unserer Zeit.
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